Wer schreibt denn heutzutage noch E-Mails, um seine Kunden auf seine neuen Produkte oder Dienstleistungen aufmerksam zu machen? Die landen doch alle im Spam – oder direkt im elektronischen Abfalleimer. Außerdem sind sie größtenteils sowieso verboten und bringen letztendlich gar nichts! Ist E-Mail Marketing also so eine Art Dinosaurier des Direktmarketings?

Nö, ganz im Gegenteil! Lies hier, wie du mit einer cleveren Mail-Kampagne auf neue Produkte, Dienstleistungen oder Angebote aufmerksam machst und ein bombastisches Mittel zur Kundenbindung kreierst.

Warum du E-Mail Marketing betreiben solltest

  • E-Mails sind eine schnelle und im Grunde einfache Möglichkeit, mit Kunden (und solchen, die es werden sollen) zu kommunizieren. Zudem sind sie auch noch unschlagbar günstig. Der Aufwand, mit dem ruck, zuck mal 100, 1000 oder auch 10.000 Empfänger erreicht werden könnten, hält sich in engen Grenzen. Wie aufwendig ist es dagegen doch, Briefe auszudrucken, in Umschläge zu verpacken, diese zu frankieren und zur Post zu schaffen …
  • Mit einer gezielten Mail-Kampagne erreichst du genau die Kunden, die auf das, was du zu bieten hast, ansprechen. Schließlich haben sie ja auch schon per Double-Opt-in zugestimmt, Informationen von dir erhalten zu wollen. Riesige Streuverluste wie bei klassischen Marketingkampagnen entfallen dadurch weitestgehend.
  • Du drückst auf den Knopf  – und wenige Sekunden später haben alle deine Empfänger die Mail von dir in ihrem Postfach. So schnell ist kein Expressbrief!
  • Ein langwieriges Warten auf Antwort entfällt beim E-Mail Marketing. Professionelle Tools wie zum Beispiel von Mailchimp, Newsletter2Go, CleverReach oder GetResponse erlauben eine umfassende Erfolgskontrolle: Wer hat die Mail geöffnet, welche Links wurden genutzt, wie viele Käufe kamen dadurch zustande etc.
  • Ist die Mail erstmal im Postfach des Empfängers gelandet, bleibt sie so lange darin, bis er sie aktiv löscht. Anders als bei anonymen Postings in den sozialen Netzwerken. Da ist das, was du mitteilen willst, schon nach wenigen Sekunden wieder im Nirwana verschwunden.
  • E-Mail Marketing lohnt sich auch finanziell. Laut Campaignmonitor brachte jeder Dollar, der für diese Art des Marketings ausgegeben wurde, 44 Dollar wieder ein.
  • Digitalcurrent hat ermittelt, dass 66% aller Verbraucher durch eine E-Mail zu einem Kauf ermutigt werden. Zum Vergleich: Posts bei Facebook kommen hierbei auf einen Wert von 22%, bei Twitter sind es sogar nur 6%.

Wie funktioniert E-Mail Marketing?

Selbstverständlich ist zuerst wichtig, eine Empfängerliste aufzubauen. Die sollte aber bloß nicht einfach so aus dem eigenen Adressbuch zusammengestellt sein! Die Europäische Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO) erlaubt werbliche Mailings nämlich nur dann, wenn der Empfänger zuvor per Double-Opt-in sein Einverständnis zum Empfang solcher Mails gegeben hat.

Tipp: Versende vor dem ersten Newsletter oder Werbemail eine Bestätigungs-E-Mail mit der nötigen Einverständniserklärung!

Inhalte von Newslettern

Um im E-Mail Marketing erfolgreich zu sein, kommt es auf die Inhalte und auf die Gestaltung der Mails an.

Text, Angebot und Information müssen natürlich für die Zielgruppe passen und relevant sein. Mit konkreten Produktangeboten kann man durchaus die Verkäufe ankurbeln, während ein Info-Newsletter eher auf eine langfristige Kundenbindung setzt. Welche Art Newsletter oder E-Mail gesendet wird, hängt ganz vom erwünschten Ziel ab.

Gestaltung von E-Mails

Above the fold: Dieser Begriff bezeichnet den Bereich einer Seite, auf die der Blick des Empfängers automatisch als erstes fällt. Das ist gerade bei einer E-Mail meist der Bereich im oberen Drittel. Genau hier sollten sich die zentralen Inhalte, die Kernaussage des Newsletters befinden. Also das konkrete Produktangebot oder die Neuigkeit, um die es geht.

Call-to-Action: Die erste Handlungsaufforderung (CTA) sollte ebenfalls im oberen Bereich gut sichtbar eingebaut werden. Meist als Button gestaltet fordert sie den Empfänger der Mail auf, eine bestimmte Handlung vorzunehmen. Das kann ein direkter Kauf sein, das Öffnen eines Links oder das Abschicken einer Anmeldung usw. Der CTA sollte unbedingt eine Motivation in sich tragen. Etwa „Jetzt die Vorteile sichern“, „Hier klicken für ausführliche Infos“ oder „Nur noch 14 Tage – schnell klicken!“

Farben: Schlimm sind E-Mails, die so eine Art „Karnevalsstimmung“ in sich tragen. Zu bunt, zu schrill, zu unübersichtlich … Farbkontraste sollten nur angewendet werden, um Produkte, Waren oder Dienstleistungen besser zu verkaufen. Abheben dürfen sich eigentlich nur besondere Angebote und alle Elemente, die den Empfänger zum Draufklicken bewegen sollen. Überschriften, einzelne Textblöcke und Bilderrahmen bitte immer dezent gestalten. Schließlich soll die Aufmerksamkeit des Empfängers auf ein einzelnes Element gelenkt werden – meist auf den CTA.

ALT-Texte: Einige Mailprogramme zeigen Bilder und Grafiken nicht automatisch an. Damit der Empfänger trotzdem ganz genau weiß, worum es sich dabei handelt, sollten bei solchen Elementen immer eindeutig formulierte alt-Texte im Hintergrund angegeben werden. Outlook, Thunderbird und Co. zeigen diese nämlich immer und unabhängig von der Einstellung an.

Checkliste zum E-Mail Marketing

  • Zeitpunkt: Kommt die Mail zum falschen Zeitpunkt an – etwa wenn die Empfänger in der Regel in einer Konferenz sitzen oder sich auf den Feierabend vorbereiten – landet auch das schönste E-Mail Marketing im virtuellen Papierkorb. (Hier geht’s zum Video-Tutorial „Der richtige Zeitpunkt für dein E-Mail Marketing“)
  • Absenderangabe: Verzichtet hier unbedingt auf Fantasienamen oder irgendwelche kryptischen Bezeichnungen. Dein Name, ergänzt möglicherweise durch den Firmennamen genügt. Das weckt Vertrauen.
  • Betreffzeile: Sie soll den Empfänger dazu animieren, die Mail zu öffnen. Also soll sie kurz und prägnant aussagen, worum es geht und WARUM es so unheimlich wichtig und vorteilhaft ist, die Mail zu lesen. Die Betreffzeile muss für die Zielgruppe relevant sein. (Wie deine Betreffzeile perfekt wird, kannst du hier nachlesen)
  • Responsive: Rund 80 % aller Server nutzen das Internet auf mobilen Endgeräten – also Smartphone oder Tablet. Der Newsletter oder die Verkaufsmail sollten darum unbedingt ein entsprechendes Design haben, das sich dem jeweiligen Endgerät automatisch anpasst.
  • Zielgruppen: Es macht in den seltensten Fällen wirklich Sinn, eine Mail an sämtliche Empfänger zugleich zu schicken. Denn auch im E-Mail Marketing ist es wichtig, die jeweilige Zielgruppe so exakt wie möglich zu erfassen. Alles andere ist verpuffte Energie. (Tipp: So ermittelst du die richtige Zielgruppe)
  • Sicherheitstest: Bevor du jetzt euphorisch die Taste „Absenden“ drückst, schickst du dir die Mail am besten erst mal selbst. So kannst du sehen, ob die Betreffzeile (auch von der Länge her) gut ist und ob alle Verlinkungen auch wirklich funktionieren.
  • Controlling: Wer ernsthaft E-Mail Marketing betreiben will, sollte den Erfolg der Mailing-Kampagne unbedingt kontrollieren. Mit der entsprechenden Software lässt sich feststellen, wie viele Mails tatsächlich zugestellt werden konnten, wer seine E-Mail wann geöffnet hat und welche Handlungen danach stattgefunden haben. So lässt sich erkennen, ob die ganze Aktion die Zielgruppe wirklich getroffen hat und wo man beim nächsten Mal eventuell noch die eine oder andere Schraube anziehen muss.