Geht es um geeignete SEO-Maßnahmen, ist auch immer wieder von der URL die Rede. Aber ist die Gestaltung der Adresse einer Website, die von den Suchmaschinen gelesen und erkannt wird, wirklich wichtig für die Optimierung der Seite? Wie soll die URL aufgebaut sein, was gehört hinein und was nicht? Und überhaupt: Wie lang darf die URL sein? Jede Menge Fragen – und wir geben die Antworten darauf!
Was ist die URL eigentlich genau?
Die Abkürzung URL steht für „Uniform Resource Locator“, zu deutsch „einheitlicher Ressourcenanzeiger“. Die URL ist die Adresse einer Webseite. Ein Link, der zu einer ganz bestimmten Zielseite führt. Der Browser der Suchmaschine erkennt anhand dieser standardisierten Adresse, welche Webseite er ansteuern und zeigen soll.
Die Bestandteile der URL
Manche URL’s sind kurz und schlicht gehalten, andere wiederum durch einen sogenannten Slash, einen Querstrich, erweitert. Und es gibt sogar URL’s, die so viele Querstriche aufweisen, dass die Adresse die komplette Zeile im Browser ausfüllt.
Rein technisch gesehen beginnt jede URL mit den Buchstabenkombinationen HTTP (Hypertext Transfer Protocol) oder HTTPS (Hypertext Transfer Protocol Secure). Dabei ist die zweite Variante eine verschlüsselte und somit sicherere Webadresse – erkennbar auch an einem kleinen Schloss in der Adresszeile. Danach folgen Angaben, die dem Browser sagen, welche Website beziehungsweise Unterseite er ganz genau anzeigen soll.
Um die einzelnen Bestandteile der URL zu erklären, nehmen wir hier einfach mal das Beispiel:
https://wordswork.io/top-themen/seo-check/
- https:// Das ist das sogenannte Protokoll-Präfix. Schon hieran erkennt man, dass es sich um eine sichere Seite handelt, die sorgsam mit den Daten der Webseiten-Besucher umgeht.
- www.wordswork.io: Die eigentliche Domain, die Hauptadresse der Website. Die Buchstaben „io“ stehen dabei für das Länderkürzel „Indischer Ozean“ als Teil eines britischen Überseegebietes. Die Endung ist gerade bei Technikunternehmen, Webdesignern und auch SEO-Agenturen wie WordsWork beliebt, da sie in der Informatik und Kommunikation für Input/Output (Eingabe/Ausgabe) steht. Andere, eher länderspezifische Endungen können zum Beispiel de., com., eu., fr. oder uk. sein.
- top-themen: Nach der Länderkennung beziehungsweise der Top-Level-Domain (io) und dem Slash folgt hier eine Unterseite, in unserem Beispiel eine Art Verzeichnis. Da es auf wordswork.io zahlreiche Unterseiten gibt, werden diese ähnlich wie in Ordnern sortiert.
- seo-check: Der Ordner „top-themen“ beinhaltet weitere Ordner oder auch Dokumente. In unserem Beispiel folgt nach dem Slash ein Blog-Beitrag, der das Thema SEO-Check ausführlich erläutert.
Soll man Keywords in der URL verwenden?
Aus SEO-Sicht macht es unbedingt Sinn, relevante Keywords auch in jeder URL unterzubringen. Ganz einfach, weil die Nutzer dann sofort wissen, was sie erwarten dürfen, wenn sie den Link anklicken.
Aber Vorsicht: Zu viel des Guten ist gar nicht gut!
Von Google wird empfohlen, maximal drei bis fünf Keywords in der URL unterzubringen. Und dann bitte auch nur solche, die für die Seite beziehungsweise die User auch wirklich relevant sind.
Eine URL wie zum Beispiel www.ringe.de/goldpreis-eheringe-kaufen-verlobungsfeier-trauzeugen-brautvater-die-besten-hochzeitsspiele.html wäre also nicht gerade empfehlenswert. Hier kommt ganz klar das sogenannte Keyword Stuffing zum Tragen, und das wird von Google klar mit einem niedrigeren Ranking abgestraft.
Unser Beispiel oben verwendet als einziges relevantes Keyword „seo-check“. Wir hätten auch weitere Suchbegriffe wie etwa „kostenloser-seo-check“ oder „dein-kostenloser-seo-check-zur-website-analyse“ nehmen können. Aber das schien uns dann doch zu lang und uneffektiv.
Hierüber gibt es jede Menge Annahmen, Gerüchte und Fehlinformationen:
Welche Länge soll die URL haben?
John Müller, Search Advokat bei Google, sagt dazu: „Die Länge der URL ist egal.“
Für die Suchmaschinenoptimierung sei es absolut unerheblich, wie lang die URL sei. Zwar werden in vielen Artikeln zu diesem Thema maximal 2.000 Zeichen empfohlen, weil der Browser die entsprechenden Daten dadurch leichter analysieren, segmentieren und zuordnen könne – aus SEO-Sicht spielt das aber keine Rolle.
John Müller selbst versucht nach eigener Aussage immer, die Zeichenanzahl einer URL unter 1.000 zu halten. Allerdings nur, weil dadurch sein Monitoring der unterschiedlichen Seiten einfacher zu handhaben sei.
Auch die Anzahl der Querstriche, der Slashes, spielt für die Optimierung der Website keine Rolle. Eine Webpräsenz mit sogenannter „flacher Hierarchie“, also mit wenigen Unterseiten, rankt nicht besser als eine mit mehreren Verzeichnissen.
Die Frage „Wie lang darf eine URL sein?“ lässt sich demnach also mit „so lang wie nötig und so kurz wie möglich“ beantworten.
Ausnahme: Kanonisierung
Besonders Online-Shops haben oft mehrere Artikel im Angebot, die sich nur durch Details voneinander unterscheiden. In diesem Fall kann es zahlreiche URL’s mit dem gleichen oder zumindest sehr ähnlichen Inhalt geben.
Bei den Suchmaschinen bestimmt ein Algorithmus darüber, welche dieser fast gleichen Adressen nun indexiert, also in den Suchergebnissen bevorzugt angezeigt wird. Und weil so ein Algorithmus quasi die Bequemlichkeit liebt, wählt er automatisch eine kürzere URL aus, die weniger Slashes, Unterseiten und Keywords enthält.
Damit aber auch die anderen Produkte mit ihrer jeweiligen URL indexiert werden, empfiehlt es sich bei solchen Webseiten, mit Canonical Tags (Kennzeichnung rel=“canonical“ im Header des Quelltextes) zu arbeiten.
Fazit: Wie lang darf die URL sein?
Grundsätzlich spielt die Läge der URL für die Suchmaschinenoptimierung eine eher untergeordnete Rolle. Zu empfehlen sind aber eher kürzere Adressen, die in ihrer ganzen Länge auch auf kleineren Displays wie zum Beispiel Smartphones zu lesen sind. Das ist insbesondere wichtig, weil die relevanten Keywords, die in der URL vorkommen, meist am Ende der Adresszeile stehen und bei kleinen Bildschirmen abgeschnitten werden können.
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